Skonto und Zahlungsziele: Liquidität verbessern ohne Risiko
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Skonto und Zahlungsziele: Liquidität verbessern ohne Risiko

Der Leitfaden zeigt, wie Skonto und Zahlungsziele zur Verbesserung der Liquidität und Optimierung des Working Capitals beitragen.

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Erfahren Sie, wie Unternehmen durch die strategische Nutzung von Skonto und Zahlungszielen ihre Liquidität nachhaltig verbessern und das Working Capital optimieren können, ohne dabei unnötige finanzielle Risiken einzugehen. Praxisnahe Tipps und Beispiele inklusive.

Einleitung: Die entscheidende Rolle von Liquidität für den Unternehmenserfolg

In der dynamischen Welt der Wirtschaft ist Liquidität der Sauerstoff für jedes Unternehmen. Sie ist die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können, und damit eine Grundvoraussetzung für die operative Handlungsfähigkeit und das langfristige Überleben.

Ein Unternehmen kann hervorragende Produkte oder Dienstleistungen anbieten und hohe Gewinne ausweisen, doch wenn es nicht über ausreichende liquide Mittel verfügt, um Löhne, Mieten oder Lieferantenrechnungen pünktlich zu begleichen, gerät es schnell in ernste Schwierigkeiten. Fehlende Liquidität ist eine der häufigsten Ursachen für Unternehmensinsolvenzen.

Die Optimierung des Cashflows und die Sicherstellung einer gesunden Liquidität sind daher zentrale Aufgaben des Finanzmanagements. Dabei geht es nicht nur darum, Einnahmen zu generieren, sondern auch darum, die Zahlungsströme intelligent zu steuern. Zwei besonders effektive und gleichzeitig risikoarme Instrumente hierfür sind die gezielte Nutzung von Skonto und die strategische Gestaltung von Zahlungszielen.

Beide Faktoren beeinflussen direkt das Working Capital – also das Betriebskapital, das für die laufende Geschäftstätigkeit benötigt wird – und bieten erhebliche Potenziale zur finanziellen Stärkung eines Unternehmens, ohne dabei zusätzliche Risiken einzugehen oder externe Finanzierungen in Anspruch nehmen zu müssen.

Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet, wie Unternehmen sowohl als Käufer als auch als Verkäufer die Mechanismen von Skonto und Zahlungszielen optimal für sich nutzen können. Wir werden die Definitionen, Vorteile, strategischen Überlegungen und praktische Umsetzungsschritte detailliert erörtern, unterstützt durch konkrete Zahlenbeispiele aus der Praxis.

Ziel ist es, Ihnen ein tiefgehendes Verständnis und konkrete Handlungsanweisungen an die Hand zu geben, um Ihre Unternehmensliquidität proaktiv und nachhaltig zu verbessern.

Skonto: Der Anreiz zur frühzeitigen Zahlung

Skonto ist ein mächtiges Instrument im Rechnungswesen, das sowohl für den Lieferanten als auch für den Kunden erhebliche Vorteile birgt, wenn es strategisch eingesetzt wird.

Definition und Mechanismus des Skonto

Skonto ist ein Preisnachlass, den ein Lieferant seinem Kunden gewährt, wenn dieser eine Rechnung innerhalb einer bestimmten, kürzeren Frist begleicht, als es die regulären Zahlungsbedingungen vorsehen.

Der häufigste Fall sind Skontosätze von 2 bis 3 Prozent des Rechnungsbetrags, wenn die Zahlung innerhalb von 10 bis 14 Tagen nach Rechnungsdatum erfolgt, während die reguläre Zahlungsfrist typischerweise 30 Tage oder länger beträgt. Die Skontogewährung ist somit eine Belohnung für schnelle Zahlung und ein Mittel zur Beschleunigung des Geldflusses.

Der Mechanismus ist einfach: Statt den vollen Rechnungsbetrag innerhalb der normalen Frist zu zahlen, kann der Kunde durch eine vorgezogene Zahlung einen Teil des Betrags einsparen. Für den Lieferanten bedeutet dies, dass er schneller über liquide Mittel verfügt, die er wiederum für seine eigenen Geschäftsprozesse oder zur Deckung kurzfristiger Verbindlichkeiten nutzen kann.

Vorteile der Skontonutzung für Käufer

Aus der Perspektive des Käufers stellt die Skontonutzung eine äußerst attraktive Form der Kostenreduzierung dar. Der gewährte Skonto ist, hochgerechnet auf ein Jahr, oft mit einem Zinssatz vergleichbar, der weit über dem marktüblichen Zins für Betriebsmittelkredite liegt.

Beispielrechnung zur verdeutlichten Skontoberechnung: Nehmen wir an, ein Unternehmen erhält eine Rechnung über 10.000 € mit den Zahlungsbedingungen \”2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen\” oder \”Zahlung innerhalb von 30 Tagen netto\”.

  • Option 1: Skontonutzung (Zahlung innerhalb von 10 Tagen):
    • Skontoabzug: 10.000 € * 2 % = 200 €
    • Zu zahlender Betrag: 10.000 € – 200 € = 9.800 €
    • Die Ersparnis beträgt 200 €.
  • Betrachtung der Kosten einer Kreditaufnahme (Kontokorrentkredit): Wenn das Unternehmen für die vorzeitige Zahlung einen Kontokorrentkredit mit einem beispielhaften Zinssatz von 15 % p.a. in Anspruch nehmen muss, um die Liquidität bis zum regulären Zahlungstermin zu überbrücken:
    • Die Überbrückungszeit beträgt 30 Tage (reguläre Frist) – 10 Tage (Skontofrist) = 20 Tage.
    • Zinskosten für diese 20 Tage auf den Betrag von 9.800 €: (9.800 € * 15 % * 20 Tage) / 360 Tage (kaufmännisches Jahr) ≈ 8,17 €.
    • Netto-Ersparnis: 200 € (Skonto) – 8,17 € (Zinskosten) = 191,83 €.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass selbst bei der Notwendigkeit einer kurzfristigen Fremdfinanzierung die Skontonutzung einen erheblichen finanziellen Vorteil bietet. Die jährliche Rendite der Skontonutzung (Skontosatz auf Jahresbasis) ist beeindruckend hoch und übersteigt in den meisten Fällen die Kosten externer Liquidität bei Weitem. Daher sollten Unternehmen ihre Liquiditätsplanung stets darauf ausrichten, Skonto maximal zu nutzen.

Vorteile der Skontogewährung für Verkäufer

Auch für den Lieferanten, der Skonto anbietet, ergeben sich klare Vorteile:

  • Beschleunigter Zahlungseingang: Dies ist der primäre Vorteil. Durch den Anreiz des Preisnachlasses motiviert der Lieferant seine Kunden zu schnellerer Zahlung. Dies verbessert den Cashflow erheblich und reduziert die Umlaufdauer von Forderungen.
  • Reduzierung des Ausfallrisikos: Je früher eine Rechnung beglichen wird, desto geringer ist in der Regel das Risiko eines Forderungsausfalls. Eine schnellere Zahlung mindert die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde in Zahlungsschwierigkeiten gerät oder insolvent wird, bevor die Rechnung beglichen ist.
  • Weniger Verwaltungsaufwand: Schnellere Zahlungseingänge bedeuten weniger Mahnwesen und geringere Kosten für das Forderungsmanagement. Die Notwendigkeit von Zahlungserinnerungen, Mahnungen und gegebenenfalls Inkasso wird reduziert.
  • Stärkung der Kundenbindung: Skonto kann als Zeichen der Wertschätzung für zahlungstreue Kunden wahrgenommen werden und so die Geschäftsbeziehung positiv beeinflussen.
  • Bessere eigene Liquiditätsplanung: Mit zuverlässigeren und schnelleren Zahlungseingängen kann der Verkäufer seine eigene Liquidität präziser planen und gegebenenfalls eigene Skontofristen bei Lieferanten in Anspruch nehmen.

Strategische Überlegungen zur Skontogewährung

Ein Unternehmen, das Skonto gewährt, sollte dies strategisch tun:

  • Kalkulation der Skontokosten: Der Skontoabzug muss in die Preisgestaltung einkalkuliert werden. Die Marge muss auch nach Abzug des Skontos noch attraktiv sein.
  • Zielgruppensegmentierung: Skonto kann gezielt für bestimmte Kundengruppen angeboten werden, z.B. für Neukunden zur Anreizbildung oder für Großkunden, um diese an das Unternehmen zu binden.
  • Alternative zur Preissenkung: Skonto kann als flexible Form der Preisanpassung dienen, die nicht direkt den Listenpreis senkt, aber dennoch einen Wettbewerbsvorteil bietet.
  • Kommunikation: Die Skontobedingungen müssen klar und unmissverständlich auf der Rechnung kommuniziert werden.

Zahlungsziele: Die Balance zwischen Liquidität und Kundenbindung

Zahlungsziele sind ein weiterer entscheidender Hebel zur Liquiditätssteuerung, der jedoch sorgfältig abgewogen werden muss, da er sowohl Vorteile als auch potenzielle Nachteile birgt.

Definition und Bedeutung von Zahlungszielen

Zahlungsziele definieren den Zeitraum, innerhalb dessen eine Rechnung beglichen werden muss. Sie werden in der Regel in Tagen angegeben (z.B. \”zahlbar innerhalb von 30 Tagen netto\”) und können vertraglich vereinbart, in AGB festgelegt oder auf der Rechnung ausgewiesen werden.

Zahlungsziele sind ein integraler Bestandteil der Geschäftsbeziehung und spiegeln oft branchenübliche Standards oder die Verhandlungsposition der Parteien wider.

Für Lieferanten bedeuten längere Zahlungsziele, dass sie länger auf ihr Geld warten müssen, was ihre eigene Liquidität belasten kann. Für Kunden hingegen bieten längere Zahlungsziele finanzielle Flexibilität, da sie mehr Zeit haben, die Ware zu verarbeiten, weiterzuverkaufen oder Dienstleistungen abzuschließen, bevor sie die Rechnung begleichen müssen.

Dies ermöglicht es ihnen, eigene Einnahmen zu generieren, bevor die Ausgaben fällig werden. Die Wahl des passenden Zahlungsziels ist somit ein Spagat zwischen den eigenen Liquiditätsbedürfnissen und der Attraktivität für den Kunden.

Einfluss auf die Liquidität – Die zwei Seiten der Medaille

Zahlungsziele haben einen direkten und gegenläufigen Einfluss auf die Liquidität von Käufer und Verkäufer:

  • Aus Sicht des Verkäufers (Gläubigers): Je kürzer die Zahlungsziele, die er seinen Kunden einräumt, desto schneller erhält er sein Geld und desto besser ist seine eigene Liquidität. Längere Zahlungsziele binden Kapital in den Forderungen und können zu einem erhöhten Bedarf an Betriebsmitteln führen.
  • Aus Sicht des Käufers (Schuldners): Je länger die Zahlungsziele, die er von seinen Lieferanten erhält, desto länger kann er mit seinen eigenen Mitteln arbeiten, bevor er bezahlen muss. Dies entlastet seine Liquidität und kann den Bedarf an externer Finanzierung reduzieren.

Die strategische Gestaltung von Zahlungszielen ist daher ein elementarer Bestandteil des Working Capital Managements.

Strategien zur Optimierung der Zahlungsziele

Um die Liquidität zu verbessern, können Unternehmen sowohl bei ihren Verkaufsprozessen als auch bei ihren Einkaufsprozessen aktiv werden.

a) Verkürzung der Zahlungsziele für Kunden (im Verkauf) Für den Verkäufer führt eine Verkürzung der Zahlungsziele bei seinen Kunden zu einer schnelleren Kapitalfreisetzung. Dies ist eine direkte Methode zur Beschleunigung des Cashflows.

Beispielrechnung zur Liquiditätsverbesserung durch kürzere Zahlungsziele: Ein Unternehmen hat einen Jahresumsatz von 2 Mio. €. Es gelingt ihm, die durchschnittlichen Zahlungsziele für seine Kunden um 5 Tage zu verkürzen (z.B. von 30 auf 25 Tage).

  • Liquiditätsverbesserung pro Tag: 2.000.000 € / 365 Tage ≈ 5.479,45 €/Tag.
  • Gesamte Liquiditätsverbesserung: 5.479,45 €/Tag * 5 Tage ≈ 27.397,25 €.

Eine Verkürzung der Zahlungsziele um nur wenige Tage kann somit bereits eine signifikante Liquiditätssteigerung bewirken, die oft dem Gegenwert eines nicht unerheblichen Betriebsmittelkredits entspricht. Dies ist Kapital, das intern gebunden war und nun für Investitionen, Schuldentilgung oder andere geschäftliche Zwecke zur Verfügung steht.

b) Verlängerung der Zahlungsziele bei Lieferanten (im Einkauf) Für den Käufer (also das einkaufende Unternehmen) führt eine Verlängerung der Zahlungsziele, die er von seinen Lieferanten erhält, zu einer längeren Nutzung seiner eigenen Mittel, bevor die Zahlungen fällig werden. Dies schont die Liquidität.

Beispielrechnung zur Liquiditätsverbesserung durch längere Zahlungsziele bei Lieferanten: Ein Unternehmen hat ein jährliches Einkaufsvolumen von 1 Mio. €. Es gelingt ihm, die Zahlungsziele bei seinen Lieferanten um 5 Tage zu verlängern (z.B. von 30 auf 35 Tage).

  • Liquiditätsverbesserung pro Tag: 1.000.000 € / 365 Tage ≈ 2.739,73 €/Tag.
  • Gesamte Liquiditätsverbesserung: 2.739,73 €/Tag * 5 Tage ≈ 13.698,65 €.

Auch hier zeigt sich, dass eine Verhandlung über die Zahlungsziele im Einkauf eine erhebliche Entlastung für die eigene Liquidität bedeuten kann.

Kommunikation und Verhandlung von Zahlungszielen

Die Gestaltung von Zahlungszielen ist oft das Ergebnis von Verhandlungen und Kompromissen.

  • Im Verkauf: Eine einseitige, drastische Verkürzung der Zahlungsziele für Kunden kann zu Widerstand führen und die Kundenbeziehung belasten. Eine offene Kommunikation, gegebenenfalls mit dem Angebot kleinerer Skontosätze als Anreiz für schnellere Zahlungen, kann hier hilfreich sein.
  • Im Einkauf: Aktive Verhandlungen mit Lieferanten über längere Zahlungsziele sind oft möglich, insbesondere wenn das Unternehmen eine gute Zahlungsmoral aufweist und ein wichtiger Kunde ist. Manchmal sind Lieferanten bereit, längere Fristen zu gewähren, um einen Großauftrag oder eine langfristige Partnerschaft zu sichern.

Optimierung des Working Capitals durch gezielte Steuerung von Skonto und Zahlungszielen

Die wahre Stärke dieser Instrumente entfaltet sich, wenn Skonto und Zahlungsziele in einem integrierten Ansatz des Working Capital Managements betrachtet und optimiert werden. Working Capital ist die Differenz zwischen Umlaufvermögen (z.B. Vorräte, Forderungen) und kurzfristigen Verbindlichkeiten (z.B. Lieferantenrechnungen). Eine effiziente Steuerung dieser Posten ist entscheidend für die operative Effizienz und finanzielle Gesundheit.

Synergien der beiden Instrumente

Die Kombination aus Skontonutzung und strategischer Zahlungszielgestaltung schafft powerfulle Synergien:

  • Nutzung von Skonto im Einkauf: Durch die konsequente Inanspruchnahme von Skonto können Unternehmen ihre Einstandskosten senken. Die dafür notwendige Liquidität kann durch optimierte eigene Zahlungsziele und einen effizienten Forderungseinzug bereitgestellt werden.
  • Strategische Gestaltung von Zahlungszielen im Verkauf: Klare und angemessene Zahlungsziele für Kunden sichern einen stetigen Cashflow. Dieser wiederum kann genutzt werden, um Lieferantenrechnungen unter Skontoabzug zu begleichen, was zu weiteren Kosteneinsparungen führt.
  • Verlängerung von Zahlungszielen bei Lieferanten: Verhandlungen mit Lieferanten über längere Zahlungsziele verschaffen dem Unternehmen zusätzliche Liquidität. Diese kann wiederum dazu dienen, die Zahlungsfähigkeit zu erhalten, um auch größere Skontobeträge in Anspruch nehmen zu können.

Ein optimales Working Capital Management bedeutet, das Cash Conversion Cycle (die Zeit, die benötigt wird, um Investitionen in Vorräte und Forderungen in Cash umzuwandeln) zu minimieren. Skonto und Zahlungsziele sind direkte Stellschrauben in diesem Zyklus.

Strategien zur Nutzung von Skonto und Zahlungszielen im Einkauf und Verkauf

Für eine effektive Optimierung sollten Unternehmen eine doppelte Strategie verfolgen:

  • Im Einkauf (als Käufer):
    • Maximale Skontonutzung: Priorisieren Sie die Bezahlung von Rechnungen mit Skontomöglichkeit. Stellen Sie sicher, dass interne Prozesse eine fristgerechte Zahlung ermöglichen.
    • Verhandlung längerer Zahlungsziele: Suchen Sie proaktiv das Gespräch mit wichtigen Lieferanten, um längere Zahlungsziele zu vereinbaren. Dies erhöht die \”float\” Ihrer Barmittel.
  • Im Verkauf (als Verkäufer):
    • Klar definierte Zahlungsziele: Kommunizieren Sie Ihre Zahlungsziele deutlich auf allen Rechnungen.
    • Möglichkeit zur Skontogewährung: Bieten Sie Skonto an, um den Anreiz für schnelle Zahlungen zu erhöhen und das Ausfallrisiko zu senken. Der gewährte Skonto sollte die Kosten für die vorzeitige Liquidität nicht übersteigen (z.B. Kosten eines Kontokorrentkredits).
    • Effizientes Forderungsmanagement: Sorgen Sie für ein schnelles und konsequentes Mahnwesen, falls Zahlungen nicht fristgerecht eingehen.

Durch diesen integrierten Ansatz wird das Unternehmen nicht nur effizienter im Umgang mit seinem Kapital, sondern auch unabhängiger von externen Finanzierungsquellen.

Vermeidung von Risiken und Fallstricken

Obwohl die Optimierung von Skonto und Zahlungszielen prinzipiell risikoarm ist, gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Überdehnung durch Skontonutzung: Wenn ein Unternehmen Skonto nutzt, obwohl es dafür selbst einen sehr teuren Kredit aufnehmen muss, kann der Vorteil aufgezehrt werden. Eine genaue Kalkulation ist unerlässlich.
  • Belastung der Kundenbeziehung: Eine zu aggressive Verkürzung der Zahlungsziele für Kunden oder zu starre Skontobedingungen können als unflexibel wahrgenommen werden und die Kundenbeziehung belasten. Eine partnerschaftliche Kommunikation ist hier entscheidend.
  • Verlust des Skontoanspruchs: Nicht fristgerecht gezahlte Rechnungen führen zum Verlust des Skontoanspruchs. Interne Prozesse müssen daher präzise sein.
  • Bonitätsrisiko: Bei der Gewährung von längeren Zahlungszielen an Kunden steigt potenziell das Ausfallrisiko. Eine sorgfältige Bonitätsprüfung ist daher unerlässlich.

Praktische Tipps zur Umsetzung und Risikominimierung

Die Theorie ist das eine, die praktische Umsetzung das andere. Hier sind konkrete Schritte, wie Unternehmen Skonto und Zahlungsziele effektiv managen können:

  • Aktive Verhandlungen mit Lieferanten: Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Lieferanten, um bessere Konditionen hinsichtlich Skonto und Zahlungszielen zu erzielen. Viele Lieferanten sind flexibler, als man denkt, insbesondere wenn Sie ein verlässlicher und wichtiger Kunde sind. Argumentieren Sie mit Ihrem Bestellvolumen und Ihrer guten Zahlungsmoral. Eine Verlängerung der Zahlungsziele um nur 5 Tage bei einem Einkaufsvolumen von 1 Mio. € kann die Liquidität um fast 14.000 € verbessern.
  • Konsequente Bonitätsprüfung Ihrer Kunden: Bevor Sie Neukunden längere Zahlungsziele einräumen oder hohe Auftragsvolumen auf Rechnung versenden, führen Sie regelmäßige und gründliche Bonitätsprüfungen durch. Dies minimiert das Risiko von Zahlungsausfällen und schützt Ihre Liquidität. Nutzen Sie dafür Wirtschaftsauskunfteien oder andere Informationsquellen. Überprüfen Sie auch Bestandskunden regelmäßig.
  • Einsatz von Factoring zur sofortigen Liquidität:Factoring ist der Verkauf von Forderungen an ein Factoring-Unternehmen. Dadurch wird sofortige Liquidität generiert.
    • Vorteile: Unternehmen erhalten den Großteil des Rechnungsbetrags sofort ausgezahlt (oft 80-90 %), was den Cashflow erheblich beschleunigt. Dies ermöglicht es, eigene Lieferantenrechnungen unter Skontoabzug zu bezahlen, selbst wenn die Kunden längere Zahlungsziele in Anspruch nehmen. Zudem wird das Ausfallrisiko oft auf das Factoring-Unternehmen übertragen (echtes Factoring).
    • Anwendung: Factoring kann eine sinnvolle Option sein, wenn Sie hohe Forderungen und gleichzeitig einen starken Bedarf an Liquidität haben, um Skonto bei Ihren eigenen Lieferanten zu nutzen oder andere Investitionen zu tätigen. (Quelle: acquisa.de)
  • Optimierung interner Prozesse durch Software und Automatisierung: Nutzen Sie moderne ERP-Systeme, Buchhaltungssoftware oder spezialisierte Tools für das Forderungsmanagement. Diese können:
    • Fälligkeiten und Skontofristen automatisch überwachen.
    • Zahlungseingänge automatisch zuordnen und offene Posten verwalten.
    • Automatisierte Zahlungserinnerungen und Mahnungen versenden.
    • Liquiditätsplanungen und Cashflow-Prognosen unterstützen. Eine solche Automatisierung reduziert Fehler, spart Personalressourcen und stellt sicher, dass keine Skontofristen übersehen werden.
  • Regelmäßige Überwachung und Anpassung: Das Finanzmanagement ist keine einmalige Aufgabe. Überwachen Sie kontinuierlich Ihre Kennzahlen:
    • Durchschnittliche Zahlungstage der Kunden (Days Sales Outstanding – DSO).
    • Durchschnittliche Zahlungstage an Lieferanten (Days Payable Outstanding – DPO).
    • Skonto-Nutzungsrate.
    • Höhe der offenen Forderungen. Analysieren Sie, welche Maßnahmen erfolgreich sind und wo Anpassungen notwendig sind. Die Marktbedingungen und die Situation Ihrer Kunden und Lieferanten ändern sich ständig, daher sollten auch Ihre Strategien flexibel sein.

Fazit: Proaktives Liquiditätsmanagement als Wettbewerbsvorteil

Die effektive Steuerung von Skonto und Zahlungszielen ist ein zentrales Instrument, um die Liquidität eines Unternehmens zu verbessern, ohne dabei zusätzliche Risiken einzugehen. Durch gezielte Anpassungen in diesen Bereichen können Unternehmen ihren Cashflow optimieren und finanzielle Engpässe vermeiden. Der proaktive Umgang mit diesen Parametern trägt maßgeblich zur finanziellen Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit bei.

Die konsequente Nutzung von Skonto im Einkauf führt zu direkten Kosteneinsparungen, die oft die Kosten einer kurzfristigen Kreditaufnahme deutlich übersteigen. Gleichzeitig ermöglicht eine strategische Gestaltung der Zahlungsziele im Verkauf eine Beschleunigung der Zahlungseingänge, während im Einkauf längere Zahlungsziele die eigene Liquidität schonen. Diese Maßnahmen stärken das Working Capital und reduzieren die Abhängigkeit von externen Finanzierungsquellen.

Unterstützt durch eine gründliche Bonitätsprüfung, aktives Verhandeln und den Einsatz moderner Softwarelösungen können Unternehmen ein robustes Finanzfundament aufbauen. Ein solches proaktives Liquiditätsmanagement ist in der heutigen Geschäftswelt kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit und ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Es ermöglicht nicht nur das reibungslose Tagesgeschäft, sondern schafft auch Freiräume für Investitionen und Wachstum.

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